Vernissage: 22 Juni , 19 Uhr
Konzert: Kalmen Rossbreiten, 19.30 Uhr
Ausstellung: 23 Juni bis 28 Juli
Öffnungszeiten: Do + Fr 16 – 19 Uhr, Sa 14 – 17 Uhr
Raum 404
Nicolaistrasse 34/36
28195 Bremen
Raum 404 freut sich, den japanischen Zeichner Daisuke Ichiba erstmalig in einer Einzelausstellung in Bremen präsentieren zu können. In seiner Bilderwelt kippen Sinnlichkeit, Genuss und Erotik um in Maßlosigkeit, Gewalt und Schmerz. Sie ist bevölkert von alptraumhaften Gestalten, die sich ergötzen an Sex, Blutvergießen und Exzess.
Ichiba steht in der Tradition des „Ero Guro Nansensu“ aus den 20er Jahren, deren Name sich aus den Begriffen ero(tic), gro(tesque) und nonsense ergibt. Diese Tradition lebt heute vor allem in Mangas fort, aber auch in Filmen von international renommierten Regisseuren wie Sion Sono. Wiederkehrendes Motiv bei Ichiba sind sind die schlanken, jungen Mädchen in Schuluniformen, die diese Massaker begehen oder auch Opfer sind. Gerade der scheinbar ausdruckslose Gesichtsausdruck der Schulmädchenzeigt die Banalität und Beiläufigkeit des Grauens. In der Welt des Daisuke Ichiba ist der dünne Firniss der Zivilisation zerbrochen und das Grauen, das Verworfene und Ignorierte bahnt sich einen Weg aus der Unsichtbarkeit an die Oberfläche. Dennoch sind seine Zeichnungen von einer Fragilität, Anmut und Schönheit, der sich nur schwerlich widerstehen lässt. Gerade in einer stark normierten Gesellschaft wie der japanischen mit ihren starren Regeln und formalen Strukturen ist ein darstellen dieses Verworfenen ein Tabubruch, der auch die weniger glatten, weniger schönen und die weniger formwahrenden Aspekte der japanischen Lebenswirklichkeit ans Tageslicht holt.
In Europa veröffentlicht Daisuk Ichiba Siebdrucke und Künstlerbücher bei illustren
Verlegern wie Le Dernier Cri aus Marseille oder United Dead Artists aus Paris.