Clemens Austen / Ausstellung verlängert

25 Juni bis 24 Juli 2021

Öffnungszeiten: Do + Fr: 16:00 – 19:00 , Sa: 14:00 – 17:00

Ort: Raum404, Nicolaistraße 36, 28195 Bremen

Der Raum404 präsentiert im Juni 2021 den Bremer Künstler Clemens Austen.

 

Der Raum 404 ist den gegebenen Coronregelungen folgend geöffnet. Es besteht Maskenpflicht und eine Begrenzung der anwesende Personen. Den aktuellen „Call and Collect“ Regelungen folgend ist derzeit eine anwesende Person zugelassen. Die Maximal-Veweildauer beträgt eine Stunde.
Terminreservierungen: https://doodle.com/poll/mf3yu9ka89uz57va?utm_source=poll…
Anmeldungen per Mail sind unter zinefest@kulturbuero-bremen.de möglich

 

Nach prägenden Stationen in Kiel, den USA und China lebt der gebürtige Hannoveraner seit 2008 in Bremen. Ursprünglich vom Studium der Bildhauerei und Projektkunst her kommend, hat sich Austen ab 2007 konsequent der Zeichnung und der Malerei zugewandt. Die Produktionsweise ist gedankenlos, unambitioniert, reizoffen, assoziativ gelockert und schnell – eine serielle Struktur entsteht durch strenge Festlegung der Formate und Wiederholung. Die Techniken sind u.a. aus dem Surrealismus und der informellen Malerei entlehnt. Der Anschluss an Kontemporäres wird nicht gesucht, oder nicht gefunden.

In seinen skizzenhaft anmutenden Werken zeigt sich immer wieder eine persönliche Nähe zu ostasiatischer Kunst und Kultur. Dies wird in der Ästhetik und der Komposition der Werke deutlich. Organische Formen und Bildkompositionen, die an asiatische Landschaftsmalerei erinnern sowie kontrastreiche Werke, bei denen dichte Bildteile neben freien Flächen stehen, lassen diesen Eindruck entstehen. Ein weiterer Hinweis auf die Anlehnung an die traditionelle ostasiatische Bildkultur und Kunstproduktion ist die Wiederholung immer gleicher Motive. Kennzeichnend ist außerdem eine Farbpalette, die in Naturtönen gehalten ist.

Insbesondere bei neueren Werken sind figürliche Elemente zu finden, die popkulturell informierten Betrachter*innen durch ihre Anleihen aus dem vom traditionellen Shinto geprägten phantastischem Manga oder Anime ins Auge fallen. Immer wieder tauchen Figuren auf, von denen nur Gesichtszüge zu sehen sind, die anders als der klassische europäische Geist keine menschlichen Gesichtszüge haben – oder diese unter einem Laken verstecken – sondern an japanische Kodama erinnern. Diese können, etwa aus dem Anime Prinessin Mononoke von Miyazaki, auch europäischen Betrachter*innen bekannt sei. Wie im japanischen Shinto stehen sich in Austens Denken und seinen Werken Kunst und Künstlichkeit dem Leben und der Natur nicht gegenüber, wie es in der westlich abendländischen Denkordnung angelegt ist.

Austen präsentiert eine aus bereits bestehenden und neu für diese Ausstellung entstandenen Blättern komponierte raumspezifische Großarbeit. Daneben werden einzelne Blätter sowie großformatige vom Künstler mit Zeichnungen, Aquarellen und Malereien gefüllte Kladden des Künstlers präsentiert. Diese laden das Publikum zum blättern und genaueren studieren ein. Anders als in musealen Präsenations- und Wahrnehmungsstrukturen stehen die Betrachterinnen diesen Büchern nicht gegenüber. Das Publikum ist vielmehr eingeladen sich diese Werke auf die jeweils eigene Weise in der eigenen Geschwindigkeit anzueignen.