“Antisemitismus in Comics“

Judenhass, Shoah und Israel im Comic
Vortrag mit Martin Frenzel

SO 26.10.2025 14:30 Ort: Städtische Galerie Bremen im Rahmen des Bremer Zine Festivals

Ein Vortrag von Martin Frenzel. Der Vortrag widmet sich dem Dreiklang aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und zeigt, wie gut sich der Comic als Träger aktiver, demokratischer Erinnerungskultur des ‚Nie wieder‘ eignet. Ganz im Sinne Michel Friedmans: „Judenhass ist Menschenhass“. Die Brücke in die Gegenwart schlagen in Zeiten stark anwachsenden, hemmungslosen Judenhasses in Europa und gerade auch im Land der Täter, Deutschland. Etwa die Werke des aus einer Holocaust-Überlebenden-Familie stammenden belgisch-israelischen Zeichners Michel Kichka mit „Zweite Generation. Was ich meinem Vater nie gesagt habe“ und seinen beiden gelungenen Israel-Comic-Erzählungen „Falafel Sauce Piquante“ und „Das andere Jerusalem“, die vor allem eins zeigen: Die Vielfalt und den Facettenreichtum der einzigen Demokratie des Nahens Ostens, Israel. Es genügt nicht, nur Joe Sacco zu lesen, um Israels bunte Vielfalt und die Lage in Nahost zu verstehen. Inzwischen gibt es in Frankreich auch eine im September 2024 erschienene, grafisch aber bis auf Kichka eher wenig überzeugende Comic-Anthologie zum tiefen Trauma des Hamas-Massakers des 7.Oktobers 2023 „Au coeurs du 7 octobre“ (dt. Mitten ins Herz des 7. Oktobers), bei dem die islamistische Terroristen nahezu 1.200 Menschen – Männer, Frauen, Kinder, Babys – ermordeten, verbrannten, vergewaltigten, Geißeln nahmen, zu Tode folterten. Dies war der größte Massenmord an Jüdinnen und Juden seit der Shoah. Ein deutscher Comic-Sammelband fällt hingegen durch einen eher diffusen Blickwinkel auf: Er stellt die eher ich-bezogene Frage Wie geht es Dir? Eine solidarisch-empathisch Frage jedoch hätte lauten sollen: „Wie geht es den Opfern des 7. Oktobers und ihren Angehörigen?“.

Förderer und Kooperationspartner:

Deutsch-Israelische Gesellschaft Bremen/ Junges Forum der DIG, Landeszentrale für politische Bildung, Monom Stiftung, Sebastian Cobler Stiftung, Senator für Kultur Bremen, Städtische Galerie Bremen, Menora Gemeinde HB/BHV, Literaturkontor e.V. Associatione Delle Talpe